Tipp 6: Führen durch emotionale Intelligenz

 

Wir Menschen sind emotionale Wesen und entscheiden ca. 80 % aus unseren Emotionen - im Kern:

Freude, Motivation und Spaß sowie Ängste, Ärger und das Bedürfnis, Risiken und Gefahren zu meiden (Sicherheits-Zone).

 

Wenn wir Menschen führen, dürfen wir uns daher nicht wie „blutleere Konzernsoldaten“ benehmen, die aus Angst „bloß keine Fehler zu machen“ lieber den geglätteten Weg ohne emotionale Hochs und Tiefs fahren.

Zur emotionalen Führung gehört ebenso dazu, einmal voller Freude aus sich heraus zu gehen und Erfolge zusammen zu feiern.

 

Aber auch Ihre Verärgerung muss offen angesprochen werden, in dem Sie mit dem Mitarbeiter Ihre persönliche Enttäuschung über sein Verhalten kommunizieren.

 

Wenn mir mein Mitarbeiter wichtig ist, ist es selbstverständlich, dass ich mich ihm gegenüber auch emphatisch öffne, um ihn emotional mit meinem Ohr, Rat oder Tat bei seinen Sorgen, Ängsten und Problemen zu unterstützen.

 

Eine Führungskraft, die seinen Mitarbeitern auch in Krisenzeiten ein Vorbild sein will, leugnet keinesfalls, dass die neuen Ziele der Abteilung sehr anspruchsvoll sind, oder auch er sich Sorgen macht über die kritischen Entwicklungen bei einem Kunden.

Er ist ehrlich und spricht über seine Sorgen. Gleichzeitig kommuniziert  er auch die Impulse und Ideen, den Mut und die Zuversicht, das Problem pro-aktiv anzugehen und damit seine Mitarbeiter zu begeistern, ihm zu folgen.

 

MUT gehört auch dazu:

Auf der Weihnachtsfeier meines Kunden stand ich zusammen mit dem Vorstand und beobachtete das ausgelassene Geschehen, als einer der Auszubildenden auf uns zukam, direkt vor dem Vorstand stehen blieb, ihm tief in die Augen sah und sagte mit (über)mutiger Stimme: 

  • „Eins sage ich Dir jetzt mal ganz direkt ins Gesicht. Wenn ich diesen Laden mal für 2 Wochen schmeißen würde,  dann würde hier aber vieles ganz anders laufen. Darauf kannst Du wetten!“

Hätten Sie den jungen Mann nun in militärischem Ton und so, dass es alle mitbekommen hätten, als Exempel ins Achtung gestellt und ihm am nächsten Werktag die Kündigung wegen Respektlosigkeit gegeben?

Weit gefehlt. Der junge Mann ist heute Teamleiter und in einer besonderen Schnittstellen-Funktion: Weil er so mutig und offen ist, hat er alle 4 Wochen einen Augenhöhe-Termin mit dem Gesamt-Vorstand und sie kommunizieren, wie die Stimmung im Team ist und welche Wünsche das Team an das oberste Management hat.

 

„Emotionales Wachsen ist unsere wichtigste Lebensaufgabe!“